Wandern Rothaarsteig: Ein Erlebnis in hessisch-westfälischer Mittelgebirgslandschaft
Zwischen Brilon im Sauerland und dem nordhessischen Dillenburg zieht sich einer der schönsten Waldwanderwege Deutschlands entlang. Wer 154 Kilometer auf den Rothaarsteig wandern will, hat sich für ein Erlebnis von reiner Natur und hochinteressanter Regionalkultur entschieden.
Der 2001 seiner Bestimmung übergebene, mit dem Deutschen Wandersiegel zertifizierte Rothaarsteig ist im besten Sinne modern. Ende der 1990er Jahre hatten sich Tourismusexperten, Vertreter von Behörden, Kommunen und Vereinen sowie engagierte Privatpersonen zu einer regionalen Wander-Interessengemeinschaft zusammen getan. Das Ergebnis lässt sich sehen: Der Rothaarsteig steht für die gelungene Umsetzung eines Konzepts, das Elemente klassischer Wanderkultur mit den Ansprüchen einer neuen Wandergeneration verbindet.
Die Streckenführung durch die Waldgebirgslandschaften vom Sauerland bis ins Lahn-Dill-Gebiet an den Westerwald-Ausläufern wurde bewusst so gelegt, dass der Wanderer immer wieder auf sensationelle Aussichten trifft. Neben der eigentlichen Natur auf den größtenteils durch den Naturpark Rothaargebirge führenden Routen werden den Wanderern aber auch Informations- und Erlebnisstationen geboten. So können die Naturräume ganzheitlich erfahren werden. Eine besonders schöne Erlebnisstation bietet der Hängebrückenübergang über die 40 Meter tiefe Schlucht bei Kühhude. Von vergleichbarer Dramatik ist der Kyrill-Pfad bei Schanze im Schmallenberger Sauerland. Hier kann man durch das bewusst unbeseitigte Chaos, das der Sturm Kyrill 2007 auf den südwestfälischen Waldflächen angerichtet hat, ein Stück am Rothaarsteig wandern und so eine drastische Vorstellung von der Zerstörungskraft der Natur bekommen.
Zu den vielen Großartigkeiten, zu denen man unbedingt auf dem perfekt ausgeschilderten und leicht begehbaren Rothaarsteig wandern sollte, gehören die bei Winterberg gelegene Ruhrquelle und unweit davon der Aussichtsturm auf dem berühmten „Kahlen Asten“-Berg. Ebenso wenig sollte man sich einen Besuch der mittelalterlichen Ginsburg-Ruine bei Grund und des Rhein-Weser-Turms auf dem Westerberg bei Kirchhundern entgehen lassen.
Eine weitere Besonderheit für alle, die am Rotharhaarsteig wandern, sind die über 100 Rothaarsteig-Waldmöbel, die über die Strecke verteilt sind. In einheitlichem Design gehalten, bieten nicht nur die üblichen Bänke, sondern auch Waldsofas oder Waldhängematten, Möglichkeiten zur Rast. Man kann die Waldmöbel sogar kaufen. Nicht kaufen dagegen kann man die Rothaarsteig-Ranger. Diese freundlichen, an ihren „Canadian Mounties“-Hüten leicht zu erkennenden Forstfachleute stehen dem Wanderer gern mit Rat und Tat zur Seite.
Auf die speziellen Ansprüche an Unterkunft und Service von Rucksack-Wanderern und von Touristen, die „Rothaarsteig wandern ohne Gepäck“ vorziehen, sind die überall an der Strecke liegenden „Qualitätsbetriebe Rothaarsteig“ hervorragend vorbereitet.